Abrechnung von Energiegemeinschaften

Datenaustausch mit dem Verteilnetzbetreiber

Bei diesen Energiegemeinschaftsmodellen ist der Verteilnetzbetreiber verpflichtet sowohl die Einspeisung als auch den Verbrauch der Teilnehmer mit Smart-Metern pro ¼ Stunde (96 Messungen pro Tag) zu messen und die Eigendeckung der teilnehmenden Berechtigten rechnerisch zu ermitteln. Der Stromlieferant darf nur jenen saldierten Verbrauchsanteil verrechnen, der nicht bereits durch den Sonnenstrom in der Gemeinschaft selbst abgedeckt wurde. Die Eigendeckung wird vom Stromlieferanten nicht verrechnet.

Die Aufteilung des Sonnenstroms zwischen den Teilnehmern erfolgt meist abhängig von der Verbrauchshöhe (dynamisches Modell) oder mittels fixer Zuteilungsprozentsätze. Für den Sonnenstrom entstehen dabei keine bzw. geringe Netzkosten! Der Überschuss wird in das Netz eingespeist, falls nicht der komplette Sonnenstrom ohnehin im Haus verbraucht wird. 

Alle relevanten Informationen werden vom für das Haus zuständigen Netzbetreiber erfasst und die Anteile der Teilnehmer berechnet. Diese Daten werden über die einheitliche Plattform EDA  konsolidiert und mit unserm System mittels standardisierter Marktnachrichten ausgetauscht.

Unterstützung des Betreibers der Erzeugungsanlage

Erkennung und Messung von Potentialflächen (Flachdächer) aus Daten von Open Street Map und dem digitalen Höhenmodell von Österreich. Dieses Modell steht als Open Government Data in einer Auflösung von 1m zur Verfügung. Die Informationen können dann durch Drohnen-Befliegungen noch verfeinert werden.

Je nach Geschäftsmodell für die Finanzierung der PV-Anlage ergeben sich zwischen der gemeinschaftlichen Energieerzeugungsanlage und den involvierten Geschäftspartnern umfangreiche Verwaltungs-, Abrechnungs- und Informationsaufgaben, die komplett durch unser Full-Service abgedeckt sind.
Energiegemeinschaften konstituieren sich ausgehend von den jeweiligen Energieerzeugungsanlagen mit unterschiedlichen Betreibermodellen, welche den Kern einer Energiegemeinschaft bilden.
Teilnehmende Berechtigte können sowohl ein sehr eingeschränkter Verbraucherkreis sein (z.B. nur die Investoren der Erzeugungsanlage) oder eine offene Gruppe in der Region (gleicher Transformator/gleiches Umspannwerk) sein.

Analyse PV Potential und Ertragsprognose

Simulation von Solarertrag für den gewählten Standort mit Standardlastprofilen und Batteriespeicher.

Steuerung des Energieverbrauchs

Die Einsparungsmöglichkeiten des einzelnen Haushalts bei Energiekosten von 500-700 EUR pro Jahr sind aber relativ gering. Daher ist es erforderlich, die Managementprozesse (insbesondere die interne Abrechnung) für die Energiegemeinschaft komplett zu automatisieren, um die Administrationskosten der Energiegemeinschaft gering zu halten.

Über IoT Schnittstellen werden Empfehlungen für die Zuschaltung weiterer Geräte zur Nutzung des Sonnenstroms zur Verfügung gestellt. Übliche Smart Home Anwendungen können auf diese Signale reagieren und z.B. Waschmaschinen zuschalten, wenn zu viel Strom produziert wird. Durch das Energie-Monitoringsystem werden alle Daten der PV-Anlage überwacht und Störungen frühzeitig erkannt.

Die Verbrauchsdarstellung erfolgt als Heatmap, mit der der Abnehmer seinen Stromverbrauch in der jeweiligen Zeitperiode (Nacht, Abend, Sonnenstunden,  ..) überblicksartig sieht.

Mithilfe von Kennzahlen (z.B. Dashboard Ruhestrom in der Nacht) ist eine Überwachung und Steuerung des Stromverbrauchs detailliert möglich. Für potenziell beeinflussbare Verbraucher (Elektroboiler, Wallbox) können über den Austausch über die Blockchain optimierte Betriebsstrategien ermittelt und jeweils verbindlich festgelegt werden.

Wir wollen neben Strom aus erneuerbaren (PV, Wind, Wasser) Quellen auch den Betrieb von erneuerbaren Wärmenetzen mitdenken und hier besonders die Möglichkeiten von Co-Generation bzw. Sektor Kopplung im Verbund mit elektrischen und thermischen Speichern vordenken und ausloten (Blockchain als dezentrales Last-Managementwerkzeug).

Onboarding von neuen Teilnehmern

Bei den Energiegemeinschaften können Teilnehmer sehr häufig wechseln. Dieser Wechsel wird z.B. durch Mieterwechsel innerhalb des Hauses ausgelöst. Bei regionalen Energiegemeinschaften soll unsere Dienstleistung auch die Anwerbung neuer Teilnehmer unterstützen.

Neue Teilnehmer müssen einerseits in der Energiegemeinschaft als auch gegenüber dem Verteilnetzbetreiber Verträge abschließen. Unser Service unterstützt sowohl die konventionellen Formen des Vertragsabschlusses als auch die Einbindung elektronischer IDs wie z.B. die Handysignatur in Österreich. Dadurch ist eine vollautomatische Abwicklung des Onboardings von neuen Teilnehmern möglich.

Die Erstübernahme der Grunddaten ist mittels Schnittstelle vorgesehen. Die teilnehmenden Berechtigten können sich einerseits über ein Webformular oder durch einfache Übersendung der letzten Stromrechnung ihres derzeitigen Stromlieferanten registrieren. Der Teilnehmer kann seine Stammdaten im Portal pflegen. Er kann sich entweder beim Lieferanten oder im Portal von der Teilnahme abmelden. 

Der teilnehmende Berechtigte muss einerseits gegenüber der Energiegemeinschaft und andererseits gegenüber dem Netzbetreiber einzelne Verträge abschließen. Weiters muss der Teilnehmer dem Netzbetreiber die Freigabe der ¼ Stundenmessung gestatteten.

Alle Verträge (Lastschriftmandat, Zusatzvereinbarung zum Netzzugang, Zustimmungserklärungen, …) werden durch das System automatisch erstellt und zur Unterschrift (z.B. Handysignatur) vorgelegt.

Die unterzeichneten Verträge werden rechtsgültig und revisionssicher archiviert. Eine Einbindung von externen Dokumentenarchivierungssystemen ist optional vorgesehen.

Der Interessent kann bereits im Consent-Management Prozess den Verteilnetzbetreiber autorisieren die ¼h Verbrauchswerte aus der Vergangenheit an die Energiegemeinschaft zu übermitteln.

Bei der Neuaufnahme eines Teilnehmers werden dem Netzbetreiber die Stammdaten und die unterzeichneten Vertragsdokumente übermittelt.

Nach der erfolgreichen Aufnahme des Teilnehmers werden regelmäßig die Verbrauchsdaten inkl. der Eigendeckung übermittelt, welche als Grundlage für die interne Verrechnung innerhalb der Energiegemeinschaft verwendet werden.

Dem Netzbetreiber wird das Verteilverfahren übermittelt, wie der Anteil des teilnehmenden Berechtigten an der erzeugten Energie ermittelt wird. Standardmäßig wird hier das sogenannte dynamisch Modell verwendet, nach dem der Anteil durch den jeweiligen Verbrauchsanteil in der ¼ Stunde berechnet wird.

Der teilnehmende Berechtigte kann sich sowohl bei der Energiegemeinschaft als auch beim Netzbetreiber wieder abmelden.

Abrechnung innerhalb der Energiegemeinschaft/Onlineportal für die Teilnehmer

Für die Vergleichbarkeit zu normalen Strombezügen, ist die Berechnung der Netzkosten und Steuern erforderlich. Die Netzkosten sind regional pro Bundesland bzw. sogar pro Stadtgemeinde und Versorgungsgebiet unterschiedlich. Die Berechnung ist für die Netzebenen 5-7 erforderlich.

Für Energiegemeinschaften gibt es unterschiedliche Belastungen durch anteilige Netzkosten.

Auf Basis des hinterlegten Vertrages mit dem Teilnehmer und der Informationen vom Netzbetreiber werden vollautomatisch monatlich Rechnungen erstellt und dem Teilnehmer elektronisch per E-Mail zugestellt. Der Teilnehmer erhält die Möglichkeit seine Abrechnungen über das Internetportal jederzeit einzusehen und als EXCEL zu exportieren. Hausverwaltungen können mehrere Zählpunkte (Leerstand, Allgemeinstrom, …) auch für mehrere Häuser gesammelt erhalten. 

Im Zuge der Abrechnung werden die komplexen Verrechnungsbeziehungen innerhalb der Energiegemeinschaft berücksichtig, die von den Rollen der einzelnen Teilnehmer abhängen. Manche Teilnehmer sind nur Stromabnehmer, andere Teilnehmer sind mit Investitionsgeld an der Anlage beteiligt. Auch die Lieferung von Arbeitsleistung an die Gemeinschaft, soll in solchen Abrechnungsmodellen berücksichtigt werden können.